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Wachdienst

Wachdienst an der Ostseeküste in Bliesdorf 2021

Veröffentlicht: 28.09.2021
Autor: Jürgen Schneider

Nachdem im Breitenauer See kein Wasser ist, hat sich unser Technischer Leiter - Ausbildung Jürgen Schneider, wie auch schon im letzten Jahr, für den Zeitraum von zwei Wochen zum Wasserrettungsdienst an der Deutschen Ostseeküste gemeldet. Das Einsatzgebiet war dann die Wachstation Bliesdorf in der Lübecker Bucht. Diese ist normalerweise mit 8 Personen besetzt, aber da alle eingesetzten Kräfte ehrenamtlich arbeiten und lediglich Verpflegungsgeld sowie einen Fahrtkostenzuschuss bekommen blieben in diesem Jahr leider zwei Plätze unbesetzt. Die Unterkunft erfolgte in zwei Wohncontainern auf dem angrenzenden Campingplatz.

Die Hauptwache in Bliesdorf befindet sich in einem modern ausgestatteten Wachcontainer direkt am Strand. Des Weiteren sind jeweils rechts und links ein Wachturm zur Beaufsichtigung des Badebetriebes an dem insgesamt 1,5 km langen Strandabschnitt installiert worden. Der bewachte Strand ist Naturstrand welcher grundsätzlich als Sandstrand bezeichnet werden kann. Die Ausstattung der Wache besteht aus einem erst zwei Jahre alten Motorboot (Aufblasbares Rettungsboot), Rettungsbrett, Gurtrettern, Sanitätsrucksack mit Sauerstoff sowie einem AED Gerät. Dazu kommt noch das ganze Verbandszeug, welches für die kleineren Wunden Notwendig ist. Das komplette Equipment wird vor Saisonbeginn geprüft und gegebenenfalls erneuert.

Der Dienst ging von morgens 9:00 Uhr bis abends 18:00 Uhr, davor und danach musste man sich selbst um die Verpflegung kümmern, oder aber in ein Lokal zum Essen gehen. Da dies aber auf Dauer recht teuer ist, wurde überwiegend selbst gekocht.

An jedem Donnerstag ist in einer benachbarten Therme (ca. 25 km entfernt) „DLRG Abend“. Dort dürfen dann ab 18:00 Uhr bis zum Ende um 22:00 Uhr DLRG Kräfte in Einsatzkleidung sowie Vorlage des Wachauftrages zum Sondertarif ins Wasser oder in die Sauna. Was bei durchschnittlichen Wassertemperaturen in der Ostsee zwischen 17° und 20° Grad als durchaus angenehm empfunden wurde.

Während der zwei Wochen Dienst war das Wetter stark verbesserungswürdig, so konnte an zwei Tagen aufgrund Regen, kräftigem Wind und damit einhergehendem starken Wellengang die Wache ganz geschlossen bleiben. Vormittags blieb fast immer Zeit für kleine Fortbildungen so an den ersten beiden Tagen Revierkunde. Dabei wird das Wachgebiet welches dem Team ja überwiegend völlig fremd ist erkundet. Wassertiefe? Strömungen? Sandbänke? Dies alles im Bereich der Hauptwache, aber auch im Bereich der beiden Wachtürme. Übungen mit dem Boot, jedes Mitglied des Teams muss wissen wie eine Person aus dem Wasser an Bord gebracht werden kann. Viele haben in ihren Heimatortsgruppen kein Boot, oder ein völlig anderes. Das in Bliesdorf eingesetzte IRB verfügt über einen Aluminiumboden in Verbindung mit drei extrem stabilen Gummischläuchen. Diese Kombination ermöglicht es bei einer Rettungsaktion den Patienten zügig und ohne weitere Verletzungen in Kauf nehmen zu müssen an Bord zu nehmen. Bei der Anfahrt auf den Strand kann der Bootsführer dank des Aluminiumrumpfes direkt auf den Sand bzw. Kies fahren, um den Patienten möglichst rasch an Land zur Weiterversorgung zu bringen. Auch Übungen mit dem Rettungsbrett oder kleine Fortbildungen mit dem vorhandenen Sanitätsmaterial standen auf der Liste. Die Wachzeiten außerhalb der Übungen dürfen, durch den angeschlossenen Campingplatz auf welchem fast ausschließlich Dauercamper sind, durchaus als eintönig bezeichnet werden, bestehen sie doch überwiegend aus beobachten der Schwimmer, Fußstreifen am Strand, Streifenfahrten mit dem Motorboot. Die Nachbarwache in Grömitz, welche auch deutlich größer ist, hatte da ein ganz anderes Programm.

Immer wieder waren unvorsichtige Personen auf den Steinbuhnen, welche ins Wasser hinein ragen unterwegs. Dies mag zwar großartige Bilder geben, und man hat an manchen Stellen auch eine schöne Sicht ins Wasser. Ist aber nicht ganz ungefährlich. Durch das dauernde Überspülen mit Wasser setzen diese Steine einen grünen glitschigen Belag an. Einmal ausrutschen kann dann schon lebensgefährlich sein. Knochen sind einfach längst nicht so hart wie die Steine. Nesselquallen, oder auch Feuerquallen genannt, waren mehrfach an den Badestellen. Für Schwimmer, welche in allzu innigen Kontakt mit den Tierchen kamen, war das recht schmerzhaft. Aber die Sanitäter konnten unter zu Hilfenahme von Rasierschaum den Schmerzen schnell Einhalt gebieten.

Auch das Motorboot kam zu einem Einsatz. An einem Samstagnachmittag war eine Schwimmerin auf dem Weg zur 2. Sandbank, welche ca. 100 m vom Land entfernt war. Diese Strecke hatte sie unter Woche schon mehrfach problemlos zurückgelegt. Aber an diesem Tag hatten wir etwas mehr Wind als unter der Woche sowie stärkeren Wellengang. Schon auf dem Weg zur Boje welche sie immer als Wendepunkt nutzte bemerkte sie, dass es heute nicht reichen würde. Aber sie wendete zu spät, und ihr ging auf dem Rückweg mehr und mehr die Kraft aus. Irgendwann rief sie um Hilfe, was aber so schwach war, dass selbst ihr Mann welcher sie mit dem Kind auf dem Arm direkt an der Wasserkante stehend beobachtete, kaum verstand.

Dieser alarmierte dann die Wache mit den Worten „Ich glaube meine Frau hat eben um Hilfe gerufen“. Nach kurzer Beobachtung der Dame dann sofort der Einsatzbefehl für das Boot welches sich während dieser Zeit auf einer Patrouillenfahrt befand. Nach ca. 1,5 Minuten konnte der Bootsführer das IRB zwischen der Frau und den Steinbuhnen, auf welche sie zugetrieben wurde, platzieren. Dann an Bord nehmen der erschöpften Frau und an Land die Übergabe an ihren Mann. Hierbei machten sich die Intensiven Übungen positiv bemerkbar.

Die Abende wurden verbracht mit Besuchen in besagter Therme, den Wachmannschaften der Benachbarten Stationen Grömitz und Brodau, einen Abend im Yachthafen in Grömitz. An drei Abenden wurden angesagte Lokale in der näheren Umgebung getestet, und für gut befunden.

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